Nachhaltigkeit

Die Klimaerwärmung, die Verknappung der Erdölreserven sowie der vom Schweizer Volk beschlossene Ausstieg aus der Kernenergienutzung bringen erneuerbarer Energiequellen in die erste Reihe. Sie sind dringend notwendig und wirtschaftlich interessant. Diese Energiequellen umfassen Wasser, Wind, Sonne, Erdwärme und Biomasse. Die Kosten der Stromproduktion sind zwar teilweise höher als bei konventionellen Kraftwerken. Doch haben sich die Produktionskosten beispielsweise beim Solarstrom den Marktpreisen angenähert, während die nicht erneuerbare Energie im Preis steigt. Es bestehen begründete Vorbehalte wegen unberechenbarer Kosten, Risiken eines Atomunfalls sowie die ungelöste Endlagerung der radioaktiven Abfälle.

Eine Energieform wird erneuerbar genannt, wenn sich die Ressourcen für ihre Bereitstellung kurzfristig erneuern. Beim Anteil erneuerbarer Energie in der Stromproduktion belegt die Schweiz in Europa einen Spitzenplatz. Rund 65 Prozent der heimischen Stromproduktion stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Die tragende Säule der Schweizer Stromversorgung ist die Wasserkraft. Aus ökologischer Sicht weist der heutige Strommix gewichtige Vorteile auf: Mit der Wasserkraft, der Kernenergie und den erneuerbaren Energien ist der aktuelle Strommix CO₂-Arm und trägt somit wesentlich zum Erreichen der Klimaziele bei.

In Aadorf liegt der Anteil erneuerbarer Stromgewinnung dank Sonnenergie bei 4.73 Prozent und der Wasserkraft bei 81.16 Prozent. Der Rest entfällt mit 6.3 Prozent auf geförderten Strom und Kernenergie 7.74 Prozent (Quelle: strom.ch). Das EW Aadorf hat sich im Aktivitätenprogramm der Energiestadt Aadorf verpflichtet, den Anteil an erneuerbarem Strom laufend zu erhöhen und ist Mitglied der Solargenossenschaft Aadorf (SGA). In Aadorf gibt es eine Elektrotankstelle und für den Fuhrpark des EW Aadorf wurden Elektrofahrzeuge angeschafft.

Durch den Zusammenschluss von fünf Südthurgauer Gemeinden ist die Energie AG Thurgau Süd entstanden (ETS), die unter der Marke THURGIE Stromprodukte und Dienstleistungen als Kompetenzzentrum für Aadorf, Eschlikon, Münchwilen, Sirnach und Wängi unterhält.

Das Beteiligungsmodell für Photovoltaikanlagen in der Region.

Anlagen Baujahr Leistung Sollertrag pro Jahr
Aadorf 2019 160 kWp 152'000 kWh
Eschlikon 2020 177 kWp 150`000 kWh
Sirnach 2020 189 kWp 173`000 kWh
1839 Alexandre Edmond Becquerel entdeckt den photoelektrischen Effekt. Dabei stellt er fest, dass der Strom bei Licht grösser ist als im Dunkeln.
1907 Albert Einstein liefert eine theoretische Erklärung dafür.
1940 Russell S. Ohl stellt fest, dass durch die Beleuchtung des Siliziums Strom erzeugt werden kann.
1958 Der zweite Satellit der USA namens Vanguard I fliegt mit einer chemischen Batterie und Photovoltaikzellen zum Betrieb eines Senders an Bord ins All.
1973 Mit der Ölkrise wächst das Interesse an anderen Energiequellen. Solarzellen werden zunehmend auch für die Stromgewinnung auf der Erde produziert.
1976 Die australische Regierung entscheidet, das gesamte Telekommunikationsnetz im Outback mit photovoltaisch gestützten Batteriestationen zu betreiben.
1980 Solarmodule mit wiederaufladbaren Batterien werden Standardanwendung zum Betrieb von Signalanlagen auf kleinen unbemannten Ölbohrinseln im Golf von Mexiko oder für die US-Küstenwache.
1983 Die USA erzielen einen Anteil am Weltmarkt der Photovoltaik von ca. 21 Prozent.
1985 Der Schweizer Ingenieur Markus Real initiiert das Megawatt-Projekt: Auf 333 einzelnen Gebäuden werden 3-kW-Dachanlagen installiert.
1991 Deutschland übernimmt die Führungsrolle in der Breitenanwendung der Photovoltaik mit dem 100'000-Dächer-Programm und der kostendeckenden Einspeisevergütung. Über 50 Länder kopieren diese Regelungen.
2006 In Italien wird Solarstrom erstmals auch ohne Fördermittel günstiger als Strom aus der Steckdose (stärkere Sonneneinstrahlung und hoher Anteil an Strom aus Erdöl).
2006 In Deutschland werden in einem Jahr neue Anlagen mit 0.95 GW Leistung in Betrieb genommen. Das ist das dreifache der Nettoleistung eines KKW-Reaktors in Beznau. Die jährliche Zuwachsrate liegt bei 2.6%.
2007 Auch die Schweiz beschliesst mit fast 20jähriger Verspätung eine kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur effizienten Förderung der erneuerbaren Energiequellen.
2013 Verdoppelte sich die in der Schweiz installierte Leistung von PV-Anlagen um 300 MW auf total 720 MW. Der Wirkungsgrad der Solarzellen konnte im Lauf der Jahre auf 20% gesteigert werden und die Kosten pro installiertes kW Leistung sind unter CHF 3000 gesunken (Vergleich 1994: CHF 15'000).

Wohnungs­wechsel

24/7 Pikettdienst

Downloads